Zur Geschichte des Bildungszentrums
Zwei Publikationen zeichnen die nunmehr 45-jährige Geschichte des Bildungszentrums St. Bernhard nach. Sie machen deutlich, dass sich in der Entwicklung des Programmangebotes auch die gesellschaftliche Entwicklung von der Nachkriegszeit bis heute widerspiegelt.
Anfang der 1970er-Jahre wurden in Österreich viele Bildungshäuser eröffnet, rund zehn davon in kirchlicher Trägerschaft. Impulsgeber waren damals das Zweite Vatikanische Konzil und die europaweit beginnenden Bestrebungen durch Erwachsenenbildung das „Humankapital“ der eigenen Gesellschaft zu heben um international wettbewerbsfähig zu werden.
Einfacher leben, damit andere leben können
Das 1973 eröffnete Bildungshaus St. Bernhard hob sich durch spezielle Schwerpunktsetzungen im Zusammenhang mit den Themen „Dritte Welt“, Ökologie, alternatives Leben und franziskanische Spiritualität von anderen Bildungseinrichtungen ab.
In St. Bernhard wurden die ersten Selbstbesteuerungsgruppen gegründet, „Dritte Weltläden“ aus der Taufe gehoben, die ersten Kurse für Hospizbegleitung u.v.a.m. veranstaltet. Bildungsarbeit sollte möglichst viele Menschen motivieren, sich getragen von einer bodenständigen Spiritualität für eine gerechtere Welt einzusetzen. Eine wesentliche Rolle spielte auch die Aus- und Weiterbildung von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die durch die Umsetzung der Konzilsbeschlüsse neue Aufgaben und mehr Verantwortung innerhalb der Kirche übertragen bekommen hatten.
Weiterentwicklung zur modernen staatlich anerkannten Bildungseinrichtung
Relativ rasch verbreiterte sich das Bildungsangebot um die Bereiche Persönlichkeitsbildung und Lebensbegleitung, Kultur und Kreativität sowie Gesundheit.
In den letzten Jahrzehnten hat die Erwachsenenbildung einen massiven Professionalisierungsschub erlebt, den St. Bernhard mitvollzogen hat. Als staatlich anerkannte und geförderte Bildungseinrichtung erfüllt das Bildungszentrum heutige Standards und Qualitätsanforderungen und begrüßt jährlich rund 12.000 TeilnehmerInnen auf ca. 700 Veranstaltungen.
Festschrift zur Übersiedlung an den neuen Standort 2012
Anlässlich der Eröffnung des neuen Standortes in der Dompropstei im Herbst 2012 wurde die Festschrift "Bildung im Wandel - Katholische Erwachsenenbildung im Süden der Erzdiözese Wien seit 1945" veröffentlicht.
Im Artikel "Bildung im Wandel. Die historischen Wurzeln des Bildungszentrums St. Bernhard" wird die Entwicklung der Katholischen Erwachsenenbildung beginnend mit der Leogesellschaft, der Vorläuferorganisation des Katholischen Bildungswerkes, über das Pius-Haus das schließlich zum Bildungshaus St. Bernhard umgestaltet wurde. (Download als pdf-Datei!)
Das Buch zum 40. Geburtstag
Peter Maurer, Bildungsmanager von St. Bernhard, verfasste anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Bildungszentrum das Buch "Bildungszentrum St. Bernhard. 40 Jahre Ewachsenenbildung zwischen kirchlichem Anspruch und gesellschaftlicher Entwicklung." Darin geht es um folgende Themen:
- Was waren die Ziele und Vorstellungen zu Beginn der Einrichtung und wie sind sie heute?
- Welche markanten Ereignisse und Phasen prägen die nunmehr 40-jährige Geschichte des Hauses?
- In welchem zeitgeschichtlichen Kontext wurde St. Bernhard gegründet? Wie hat sich dieser im Lauf der Jahrzehnte verändert? Zeigen sich Spuren dieser Einflüsse in der Entwicklung des Bildungshauses?
- Ist St. Bernhard ein "typisches katholisches Bildungshaus" oder unterscheidet es sich von anderen kirchlichen Bildungseinrichtungen?
Die folgenden Grafiken zeigen die Ergebnisse der Längsschnittanalyse: links die Veränderung der Verteilung der Veranstaltungskategorien in Prozent pro Jahr, rechts die prozentuelle Verteilung der Veranstaltunsformate (kurze, mittlere und lange Veranstaltungen).
Videos
Video 1: Präsentation der wichtigsten Ergebnisse aus dem Jubiläumsbuches (Buchpräsentation anlässlich 40 Jahre Bildungszentrum St. Bernhard):
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Video 2: Historische Bilder aus der Geschichte des Bildungshauses St. Bernhard (Präsentation der Festschrift zur Übersiedlung an den neuen Standort am 13. Oktober 2012):
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